NEOTYLOL Muco Plv Btl 10 Stk
Rezeptpflichtiges Medikament
- PZN / EAN
- CH01027002 / 7680688530018
- Darreichung
- Pulv. u. Lös.m. z. Herst. e. Lös. z. intraves. Anw
- Hersteller
- NOBEL Pharma Schweiz AG
Produktdetails & Pflichtangaben
Wirkstoffe
- 600 mg Acetylcystein
Hilfsstoffe
- 10 mg Aspartam
- Orangenschalen-Oel
- 2071.8 mg Sorbitol
- Tocopherol DL-alpha (E307)
- Maltodextrin
- Eisen(III)-oxid (E172)
- Acesulfam kalium
- Arabischer Gummi
- Orangen-Aroma
Swissmedic-genehmigte Fachinformation
neotylol Muco
Zusammensetzung
Wirkstoffe
Acetylcysteinum.
Hilfsstoffe
Alpha-Tocopherolum (E307), Ferri oxidum rubrum (E172ii), Ferri oxidum flavum (E172iii), Aspartamum (E951) (10 mg), Acesulfamum kalicum (E950), Aromatica Orange (cum Maltodextrinum, Acaciae gummi (E414), Aurantii dulcis aetheroleum), Sorbitolum (E420) (2072 mg).
Darreichungsform und Wirkstoffmenge pro Einheit
Pulver zur Herstellung einer Lö,sung zum Einnehmen im Beutel.
1 Beutel enthä,lt: 600 mg Acetylcystein.
Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
neotylol Muco eignet sich zur Behandlung von Erkä,ltungshusten mit ü,bermä,ssiger Schleimbildung.
Dosierung/Anwendung
Ü,bliche Dosierung
Jugendliche ü,ber 12 Jahre und Erwachsene: 1 Beutel zu 600 mg tä,glich.
Den Inhalt des Beutels in einem Glas kaltem oder heissem Wasser auflö,sen. Es wird davon abgeraten, neotylol Muco gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln aufzulö,sen.
Einfluss auf Nahrungsaufnahme:
Der Einfluss von Nahrungsmitteln auf die Absorption ist nicht bekannt weshalb keine Empfehlung gegeben werden kann, ob neotylol Muco vor oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden soll.
Der leichte Schwefelgeruch, der beim Aufreissen des Beutels entsteht, verflü,chtigt sich schnell und hat keinen Einfluss auf die Wirkung des Arzneimittels.
Kontraindikationen
Ü,berempfindlichkeit gegenü,ber dem Wirkstoff Acetylcystein oder einem der Hilfsstoffe gemä,ss Zusammensetzung,
Kinder unter 12 Jahren,
aktives peptisches Ulkus.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Wenn die mit Erkä,ltungshusten einhergehende ü,bermä,ssige Schleimbildung nach einer Behandlungsdauer von 2 Wochen nicht zurü,ckgeht, sollte die Diagnose ü,berprü,ft und eine allfä,llige maligne Erkrankung der Atemwege ausgeschlossen werden.
Die gleichzeitige Verabreichung eines Antitussivums ist medizinisch nicht sinnvoll. Sie kann ü,ber die Hemmung des Hustenreflexes und der physiologischen Selbstreinigung der Atemwege zu einem Sekretstau mit dem Risiko eines Bronchospasmus und einer Atemwegsinfektion fü,hren.
Vorsicht ist bei Patienten mit einem Risiko fü,r gastrointestinale Blutungen geboten (z.B. bei latentem peptischem Ulkus oder Ö,sophagus-Varizen), da oral verabreichtes Acetylcystein Erbrechen auslö,sen kann.
Wegen des Risikos von Bronchospasmen ist des Weiteren bei Patienten mit Asthma bronchiale und hyperreaktivem Bronchialsystem Vorsicht geboten.
Bei Auftreten von Ü,berempfindlichkeitsreaktionen oder eines Bronchospasmus ist das Arzneimittel sofort abzusetzen, und gegebenenfalls sind geeignete Massnahmen zu ergreifen.
Die Anwendung von Acetylcystein kann, insbesondere zu Beginn der Behandlung, zu einer Verflü,ssigung des Bronchialsekrets fü,hren und den Auswurf fö,rdern. Ist der Patient nicht in der Lage, dieses ausreichend abzuhusten, kö,nnen unterstü,tzend Lagerungsdrainage und Bronchialabsaugung durchgefü,hrt werden.
Acetylcystein fü,hrt in vitro zu einer Hemmung der Diaminoxidase (DAO) um 20 - 50 %.
Daher ist bei Patienten mit Histamin-Intoleranz Vorsicht geboten.
Hilfsstoffe
neotylol Muco Pulver enthä,lt 10 mg Aspartam pro Beutel. Aspartam wird nach oraler Aufnahme im Gastrointestinaltrakt hydrolysiert. Eines der Haupthydrolyseprodukte ist Phenylalanin. Dies kann bei Patienten mit Phenylketonurie (PKU) schä,dlich sein.
neotylol Muco Pulver enthä,lt 2072 mg Sorbitol pro Beutel. Patienten mit hereditä,rer Fruktose-Intoleranz (HFI), dü,rfen dieses Arzneimittel nicht einnehmen. Die additive Wirkung gleichzeitig angewendeter Sorbitol (oder Fructose) -haltiger Arzneimittel und die Einnahme von Sorbitol (oder Fructose) ü,ber die Nahrung ist zu berü,cksichtigen. Der Sorbitolgehalt oral angewendeter Arzneimittel kann die Bioverfü,gbarkeit von anderen gleichzeitig oral angewendeten Arzneimitteln beeinflussen.
Interaktionen
Es liegen keine in vivo Interaktionsstudien vor.
Die gleichzeitige Anwendung von Aktivkohle bei Intoxikationen kann die Wirkung von gastrointestinal verabreichtem Acetylcystein verringern.
Berichte ü,ber eine Inaktivierung von Antibiotika durch Acetylcystein betreffen bisher ausschliesslich in vitro Versuche, bei denen die betreffenden Substanzen direkt gemischt wurden. Dennoch soll aus Sicherheitsgrü,nden die orale Applikation von Antibiotika getrennt und in einem mindestens zweistü,ndigen Abstand zeitversetzt erfolgen.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Glyceroltrinitrat kann dessen vasodilatatorische und thrombozytenaggregationshemmende Wirkung verstä,rkt werden.
Eine gleichzeitige Verabreichung von Acetylcystein und Carbamazepin kann zu subtherapeutischen Carbamazepin Konzentrationen fü,hren.
Gleichzeitige Verabreichung eines Antitussivums: siehe «,Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»,.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaft
Daten bei einer begrenzten Anzahl von exponierten Schwangeren zeigten keine unerwü,nschten Wirkungen auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fö,ten oder Neugeborenen.
Erfahrungen aus epidemiologischen Studien sind nicht vorhanden.
Tierexperimentelle Studien zeigten keine direkte oder indirekte Toxizitä,t mit Auswirkung auf Schwangerschaft, Embryonalentwicklung, Entwicklung des Fö,ten und/oder die postnatale Entwicklung.
Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten.
Stillzeit
Es liegen keine Studien vor, welche aufzeigen, ob Acetylcystein in die Muttermilch ü,bergeht oder nicht. neotylol Muco sollte wä,hrend der Stillzeit nicht angewendet werden, es sei denn es ist klar notwendig.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine entsprechenden Studien durchgefü,hrt.
Unerwünschte Wirkungen
Die folgenden unerwü,nschten Wirkungen sind aus langjä,hriger Post-Marketing Erfahrung (nach der Markteinfü,hrung) bekannt geworden, die Hä,ufigkeit kann aus den verfü,gbaren Daten nicht abgeschä,tzt werden.
Erkrankungen des Immunsystems
Ü,berempfindlichkeit, anaphylaktischer Schock, anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktion.
Erkrankungen des Nervensystems
Kopfschmerz.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Tinnitus.
Herzerkrankungen
Tachykardie.
Gefä,sserkrankungen
Blutung.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Bronchospasmus, Dyspnoe.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Erbrechen, Diarrhoe, Stomatitis, Abdominalschmerzen, Ü,belkeit, Dyspepsie.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Urtikaria, Ausschlag, Angioö,dem, Pruritus.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Fieber, Gesichtsö,deme.
Untersuchungen
Blutdruck erniedrigt.
Bei prä,disponierten Patienten kann eine Hypersensibilitä,t in Form von Reaktionen der Haut und der Atmungsorgane auftreten und bei solchen mit hyperreaktivem Bronchialsystem bei Asthma bronchiale kö,nnen Bronchospasmen auftreten (siehe «,Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»,). Sehr selten ist ü,ber das Auftreten von schweren Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom in zeitlichem Zusammenhang mit der Anwendung von Acetylcystein berichtet worden. Bei Neuauftreten von Haut- und Schleimhautverä,nderungen sollte daher unverzü,glich ä,rztlicher Rat eingeholt und die Anwendung von Acetylcystein beendet werden. In den meisten dieser berichteten Fä,lle wurde mindestens ein weiterer Arzneistoff gleichzeitig eingenommen, durch den mö,glicherweise die beschriebenen mukokutanen Wirkungen verstä,rkt werden kö,nnten.
Verschiedene Studien bestä,tigten eine Abnahme der Thrombozytenaggregation wä,hrend der Anwendung von Acetylcystein. Die klinische Signifikanz dessen ist bisher unklar.
Die Ausatmungsluft kann &ndash, wahrscheinlich durch Abspaltung von Schwefelwasserstoff aus dem Wirkstoff &ndash, vorü,bergehend einen unangenehmen Geruch bekommen.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermö,glicht eine kontinuierliche Ü,berwachung des Nutzen-Risiko-Verhä,ltnisses des Arzneimittels. Angehö,rige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung ü,ber das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
Überdosierung
Freiwillige Probanden wurden ü,ber 3 Monate mit einer Dosis von 11,2 g Acetylcystein/Tag behandelt, ohne dass schwerwiegende Nebenwirkungen beobachtet wurden. Orale Dosen bis zu 500 mg Acetylcystein/kg Kö,rpergewicht wurden ohne Vergiftungserscheinungen vertragen.
Ü,berdosierungen kö,nnen zu gastrointestinalen Symptomen wie Ü,belkeit, Erbrechen und Durchfall fü,hren.
Die Therapiemassnahmen bei Ü,berdosierung sind gegebenenfalls symptomatisch.
Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code
R05CB01
Wirkungsmechanismus
neotylol Muco enthä,lt den Wirkstoff Acetylcystein, ein Cysteinderivat mit einer freien SH-Gruppe, das sowohl mukolytische als auch antioxidative Eigenschaften besitzt.
Die mukolytische Wirkung von Acetylcystein beruht auf der Eigenschaft der SH-Gruppe, die Disulfidbrü,cken der Mukoproteine des Schleims zu reduzieren.
Die antioxidative Eigenschaft von neotylol Muco beruht darauf, dass elektrophile und oxidierende Verbindungen durch Acetylcystein direkt und ü,ber Glutathion indirekt inaktiviert werden.
Pharmakodynamik
Acetylcystein stellt durch Cystein einen essenziellen Vorlä,ufer der Glutathion-Synthese zur Verfü,gung und erhö,ht somit die endogenen Glutathion-Vorrä,te.
Exogene und endogene Oxidantien, die durch Acetylcystein und Glutathion neutralisiert werden kö,nnen, sind an der Pathogenese von entzü,ndlichen Atemwegserkrankungen beteiligt.
Klinische Wirksamkeit
neotylol Muco lö,st den zä,hen Schleim in den Luftwegen, fö,rdert den Auswurf und hilft, den Hustenreiz zu stillen. Hierdurch wird die Atmung erleichtert.
Pharmakokinetik
Absorption
Oral verabreicht wird Acetylcystein schnell und vollstä,ndig resorbiert.
Aufgrund eines ausgeprä,gten prä,systemischen Metabolismus beträ,gt die Bioverfü,gbarkeit von freiem Acetylcystein nur etwa 10 %.
Die Auswirkungen von Nahrungsaufnahme auf die systemische Verfü,gbarkeit bei oraler Einnahme von Acetylcystein sind nicht untersucht.
Distribution
Im Organismus findet sich das Acetylcystein teils unverä,ndert, teils als oxidative Metaboliten sowohl in freier Form, als auch reversibel an Plasmaproteine ü,ber Disulfidbrü,cken gebunden.
Acetylcystein verteilt sich ü,berwiegend im wä,ssrigen Milieu des Extrazellulä,rraumes. Es lokalisiert sich vor allem in der Leber, den Nieren, der Lunge sowie im Bronchialschleim.
Metabolismus
Die Metabolisierung setzt nach der Einnahme sofort ein: Acetylcystein wird in der Darmwand und bei der ersten Leberpassage zum ebenfalls aktiven L-Cystein deacetyliert und anschliessend zu inaktiven Verbindungen metabolisiert.
Elimination
Etwa 30 % der verabreichten Dosis werden direkt renal ausgeschieden. Die Hauptmetaboliten sind Cystin und Cystein. Ausserdem werden kleine Mengen an Taurin und Sulfaten ausgeschieden.
Ü,ber die Ausscheidung des nicht-renal eliminierten Anteils liegen bisher keine Untersuchungen vor. Bei 6 Probanden wurde bei intravenö,ser Verabreichung von 200 mg Acetylcystein eine Eliminations-Halbwertszeit fü,r reduzierte Formen von 1,95 (0,95-3,57) und fü,r das Gesamt- Acetylcystein von 5,58 (4,1-9,5) Stunden gefunden, bei oraler Verabreichung einer 400 mg Brausetablette (nicht identisch mit der neotylol Muco-Formulierung) betrug die Halbwertszeit fü,r das Gesamt-Acetylcystein 6,25 (4,59-10,6) Stunden.
Präklinische Daten
In akuten Toxizitä,tsstudien wurden orale LD50-Werte bei 8 und >, 10 g/kg Kö,rpergewicht bei Mä,usen und Ratten ermittelt.
Basierend auf den Ergebnissen von in vitro und in vivo-Tests wurde Acetylcystein als nicht genotoxisch beurteilt. Untersuchungen auf ein tumorerzeugendes Potential von Acetylcystein wurden nicht durchgefü,hrt.
Embryo/Fö,totoxizitä,tsstudien wurden bei trä,chtigen Kaninchen und Ratten mittels oraler Gabe von Acetylcystein wä,hrend der Organogenese-Periode durchgefü,hrt. Bei keiner der beiden experimentellen Studien wurden missgebildete Fö,ten beobachtet.
Fertilitä,tsstudien wurden mit oral appliziertem Acetylcystein bei Ratten durchgefü,hrt.
Die Behandlung von weiblichen Ratten mit oralen Dosen von bis zu 1000 mg/kg/Tag ergab keine Hinweise auf Beeinträ,chtigung der weiblichen Fertilitä,t.
Die Behandlung von mä,nnlichen Ratten mit Acetylcystein in einer oralen Dosis von 250 mg/kg/Tag fü,r 16 Wochen hatte keinen Einfluss auf die Fertilitä,t oder die allgemeine Reproduktionsleistung der Tiere. Hingegen wurden bei einer Dosis ab 500 mg/kg/Tag (entsprechend etwa dem 40-Fachen der therapeutischen Maximaldosis) eine Abnahme der mä,nnlichen Fertilitä,t und eine Beeinträ,chtigung der Spermienparameter beobachtet.
Sonstige Hinweise
Inkompatibilitä,ten
Acetylcystein ist mit den meisten Metallen inkompatibel und wird von oxidierenden Substanzen inaktiviert. Die Zugabe von anderen Arzneimitteln zu Acetylcystein-Zubereitungen ist zu vermeiden.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Acetylcystein kann die kolorimetrische Gehaltsbestimmung von Salicylaten beeinflussen.
Bei Harnuntersuchungen kann Acetylcystein die Ergebnisse der Bestimmung von Ketonkö,rpern beeinflussen.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behä,lter mit «,EXP», bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Nicht ü,ber 25 °,C, in der Originalverpackung und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Zulassungsnummer
68853 (Swissmedic).
Zulassungsinhaberin
NOBEL Pharma Schweiz AG, Risch
Stand der Information
Januar 2020