Erkältung – Was tun bei einem grippalen Infekt?

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Was ist eine Erkältung?
Die Nase läuft, der Hals kratzt, Kopf und Glieder schmerzen und jede Bewegung fällt schwer. Was der Volksmund „Erkältung“ nennt, firmiert in der Medizin unter „grippaler Infekt“.
Ein grippaler Infekt ist eine Infektion der oberen Atemwege. Auslöser hierfür sind über 200 verschiedene Erkältungsviren. Der Rhinovirus ist davon der Häufigste. Sie beginnt mit Schnupfen, Halsschmerzen, geschwollener Nasenschleimhaut und einem allgemeinen Krankheitsgefühl.
Aber auch eine simple Erkältung bzw. ein grippaler Infekt ist eine Erkrankung. Das heißt, sie verlangt Behandlung und Schonung.
Daher sollten Sie keinesfalls die Symptome ignorieren. Schließlich wollen Sie doch schnell wieder fit sein und auch Ihre Mitmenschen vor Ansteckung schützen.
Grippe oder grippaler Infekt?
So ähnlich die Begriffe klingen, dahinter stecken unterschiedlich schwere Erkrankungen. Ein grippaler Infekt (Erkältung) gibt sich meist innerhalb weniger Tage. Eine Grippe (Influenza) dauert dagegen wesentlich länger, manchmal sogar mehrere Wochen, und verläuft schwerwiegender.
Die wichtigsten Unterschiede
Ein grippaler Infekt beginnt langsam. Das Fieber steigt normalerweise nicht über 38° C Grad. Halsschmerzen sind ein typisches Anfangssymptom. Bei einer echten Grippe setzt die Erkrankung innerhalb weniger Stunden ein: mit hohem Fieber, starken Muskel- und Gliederschmerzen. Schnupfen oder Halsschmerzen treten dagegen so gut wie gar nicht auf. Verantwortlich dafür sind die spezifischen Grippeviren. Bei einer Erkältung können es ganz unterschiedliche Viren sein – mehr als 200 hat die Wissenschaft identifiziert.
Was sind die Symptome einer Erkältung?

Jeder kennt sie und jeder fürchtet sie – die Symptome einer Erkältung:
- Halsschmerzen und allgemeines Krankheitsgefühl.
- Kribbeln in der Nase, Schnupfen
- Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen
- Kein oder nur leichtes Fieber (unter 38° C Grad).
- Krankheitsgefühl (Schwäche, Mattigkeit)
All diese Symptome beruhen darauf, dass bei einem grippalen Infekt die oberen Atemwege entzündet sind, weil Viren (z.B. Rhinoviren) eingedrungen sind. Ist das Immunsystem geschwächt oder sind wir aus anderen Gründen der Virenschar nicht Herr, ist sie da, die Erkältung.
Was sind die Ursachen eines grippalen Infekts?
„Erkältung“ ist eigentlich ein ziemlich irreführender Begriff, denn mit Kälte hat ein grippaler Infekt nur am Rande etwas zu tun. Es sind Erreger, Viren, die die Infektion auslösen. Wer niest oder hustet, verteilt die Erreger mit Hochgeschwindigkeit an seine Mitmenschen. Die atmen sie ein oder infizieren sich, weil sie Türklinken oder Haltegriffe anfassen, auf denen sich Viren befinden. Bei jeder Berührung gelangen die Viren von der Hand in den Mund, in Auge oder Nase und dringen tief in den Körper ein.
Gerade in der Herbst- und Winterzeit ist die Ansteckungsgefahr besonders groß. Die Schleimhäute trocknen aus, weil es sehr kalt ist oder man sich viel in Räume mit trockener Luft aufhält. Die vielen Menschen in Bussen und Bahnen sind geradezu Autobahnen für die Erreger. Hustend und niesend verbreiten sie ihre Virenlast auf ihre Mitmenschen.
Wie sieht die Behandlung eines grippalen Infekts aus?
Ob behandelt oder nicht: Fast jede Erkältung bzw. jeder grippale Infekt gibt sich meist innerhalb von maximal zwei Wochen. Ein wenig Behandlung kann nicht schaden, wenn Sie auch nicht direkt die Viren bekämpft, so lindert Sie doch die unangenehmen Symptome.
Es gibt eine Reihe von rezeptfreien Erkältungsmittel, die gegen triefende Nasen, kratzende Kehlen und hustengeschüttelte Bronchien helfen:
- Lutschtabletten gegen Halsschmerzen
- Nasensprays gegen verstopfte Nasen (nur kurzzeitig anwenden - maximal eine Woche).
- Hustenstiller oder -löser
- Bei festsitzendem Husten können Schleimlöser helfen (immer morgens einnehmen und auf die tägliche Trinkmenge achten, denn der Schleim braucht Flüssigkeit, um sich zu lösen)
- Hustenstiller sollten nur nach Absprache mit medizinischem Fachpersonal angewendet werden, denn eigentlich soll der Schleim abgehustet werden. Alternativ kann auch eine Beratung in einer Apotheke erfolgen.
- Schmerztabletten gegen die Kopf- und Gelenkschmerzen
Es gibt eine Reihe von Hausmitteln, die bei einem grippalen Infekt gut helfen:
- Inhalationen (mit oder ohne Zusatz von ätherischen Ölen oder Salz) helfen den Schleimhäuten beim Abschwellen, halten Sie feucht, sodass Sie besser gegen die Erreger kämpfen können.
- Nasenspülungen mit Salzwasser (wirken abschwellend)
- Heiße Bäder (entspannen und wärmen, wirken auch durch den Wasserdampf)
- Halswickel (Tuch mit warmem Kamillen-, Salbei- oder Thymiantee tränken, um den Hals legen und mit einem Schal gegen Verrutschen sichern) bei Halsschmerzen
- Wadenwickel (Tuch mit lauwarmem Wasser und einem Schuss Essig tränken und um die Waden legen – wirkt fiebersenkend)
- Einreibungen (z.B. mit mentholhaltigen Mitteln), um die Bronchien zu beruhigen und das Atmen zu erleichtern.
- Viel trinken, z.B. Tees aus Ingwer, Salbei, Holunderblüten, Sanddorn, oder Pfefferminz, oder auch mit einem Zusatz von ätherischen Ölen wie Eukalyptus. Nicht anwenden bei Kindern oder Asthmatikern!
- Hühnersuppe kann bei einer Erkältung Linderung verschaffen, da festsitzender Schleim durch die Flüssigkeitsaufnahme abfließen kann.
- Gurgeln bei Halsschmerzen ist vor allem wirksam, wenn der Rachen entzündet ist. Zudem werden dadurch die Schleimhäute befeuchtet
Die Behandlung einer Erkältung in der Schwangerschaft sollte unter keinen Umständen nach eigenem Ermessen vorgenommen werden. Viele Medikamente können für Schwangere ungeeignet, sogar gefährlich sein. Schwangere sollten daher mit ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sprechen, ehe sie zu Medikamenten greifen, um ihre Beschwerden zu lindern. Das gilt auch für pflanzliche Erkältungsmittel (Rosmarin beispielsweise kann vorzeitige Wehen auslösen!)
Wie beugt man eine Erkältung vor?
Zur Vorbeugung eines grippalen Infekts schwören viele Menschen auf pflanzliche Präparate (etwa mit Wasserdost) oder Zink und Vitamin-C-Präparate. Doch es gibt noch mehr, was Sie gegen eine Erkältung tun können:
- Waschen Sie sich häufig die Hände.
- Sorgen Sie – trotz der Heizungsluft – für ein angenehmes (nicht zu trockenes) Klima in Wohnung und Büro. Lüften Sie regelmäßig (Stoßlüften mit weit geöffnetem Fenster, keinesfalls Fenster ständig auf Kipp stellen)
- Ziehen Sie sich warm an (Zwiebelschalen-Prinzip) und sorgen Sei dafür, dass Sie keine kalten Füße bekommen und auch nicht vollkommen durchnässt werden.
- Gehen Sie auch bei Kälte raus und bewegen Sie sich. Das hält Ihren Körper in Schwung und wirkt anregend und stärkend aufs Immunsystem.
- Achten Sie gerade im Winter auf Ihre Ernährung: vitaminreich (z.B. mit Zitrusfrüchten, die viel Vitamin C enthalten)
- Vermeiden Sie es, sich allzu oft mit den Händen ins Gesicht zu fassen, dann gelangen die Erreger nicht zu schnell in die Atemwege.
Veröffentlicht am: 21.01.2025
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