Schnupfen – Was bei Rhinitis helfen kann!

Schnelleinstieg in unsere Themen
Was ist Schnupfen?
Jeder kennt ihn und jeder hat ihn schon einmal gehabt: Schnupfen (Rhinitis). Manchmal klingt er bereits nach wenigen Tagen ab, manchmal hält er sich über Wochen. Vor allem im Winter macht eine laufende und verstopfte Nase vielen zu schaffen. Und durch das ständige Putzen der Nase können auch noch rote und wunde Stellen hinzukommen.
Einer akuten Rhinitis liegt in den meisten Fällen ein grippaler Infekt oder eine Erkältung zugrunde. Aber auch eine Allergie (z.B. Heuschnupfen oder Hausstaub) kann einen Schnupfen verursachen. Dabei ist die Nasenschleimhaut entzündet oder gereizt und reagiert mit einer laufenden Nase.
Symptome: Wie äußert sich Schnupfen?
Es gibt viele Arten von Schnupfen, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. So kann sich der Betroffene sowohl kaum beeinträchtigt fühlen als auch sehr krank.
Typische Symptome bei Schnupfen sind:
- laufende Nase (das Sekret kann wässrig, durchsichtig, schleimig oder gelb-grün sein)
- verstopfte Nase
- Juckreiz in der Nase/Niesen
- Kopfschmerzen
- verschlechterter Geruchs- und Geschmackssinn
- trockene Lippen
- trockener Mund (vor allem nachts)
- Druck in den Nasennebenhöhlen
Ursachen: Warum entsteht Schnupfen?
Es gibt viele Gründe, warum Schnupfen entsteht. Es sind allein mehr als 200 unterschiedliche Viren verbreitet, die einen Schnupfen zur Folge haben. Hinzu kommen noch weitere Ursachen:
- Allergien(zum Beispiel Heuschnupfen, Tier- oder Hausstauballergie)
- Viren, die zu einer Erkältung oder Grippe führen. Hierbei spricht man von einem akuten Schnupfen
- Reizstoffe wie Staub, Abgase oder Zigarettenrauch
- die Zubereitung von bestimmten Lebensmitteln (zum Beispiel Zwiebel, Meerrettich)
- eine Nasenscheidewand-Verkrümmung
- gutartige Gewebewucherungen (sogenannte Nasenpolypen)
- Nasensprays oder -tropfen, die über einen zu langen Zeitraum genommen wurden
- plötzlicher Temperaturwechsel
- altersbedingte Veränderung der Nasenschleimhaut
- Veränderung der Hormone (zum Beispiel in der Schwangerschaft)
Denken Sie daran, dass Sie mit einem Erkältungsschnupfen schnell Ihre Mitmenschen anstecken können. Niesen Sie gegenüber einer anderen Person oder schütteln Sie die Hände, reicht das schon meist aus. Am meisten sind Sie in den ersten zwei bis drei Tagennach dem Ausbruch der Beschwerden ansteckend.
Wie werde ich Schnupfen schnell wieder los?
Bei einer leichten Rhinitis ist es nicht notwendig, einen Arzt zu kontaktieren, da Sie ohne großen Aufwand selbst etwas dagegen unternehmen können. Wie Sie Ihren Schnupfen allerdings in den Griff bekommen, hängt immer auch von der jeweiligen Ursache ab.
Am häufigsten kommt der akute Erkältungsschnupfen vor. Diesen kann man in den meisten Fällen auch am einfachsten selbst therapieren. Handelt es sich bei Ihnen allerdings um einen Schnupfen, der durch eine Allergie ausgelöst wurde, empfiehlt es sich als erstes, den Kontakt zum Auslöser (beispielsweise Hausstaub, Pollen, Tierhaar) zu reduzieren oder am besten ganz zu meiden. Ist dies nicht möglich oder bringt dies nicht den gewünschten Effekt, suchen Sie zwingend eine hausärztliche Praxis auf. Diese wird Sie dann an einen Allergologen oder eine Allergologin überweisen
Welche Hausmittel helfen bei Rhinitis?
Um einen akuten Erkältungsschnupfen zu lindern, haben sich einige Hausmittel bewährt:
- Inhalieren Sie heißen Wasserdampf. Halten Sie dafür Ihren Kopf einige Zentimeter über ein Gefäß mit heißem Wasser und schirmen Sie ihn mit einem Handtuch ab. Atmen Sie einige Minuten lang kräftig durch die Nase ein, bis der Dampf nachlässt. Dies wirkt entzündungshemmend, schleimlösend und befeuchtet die gereizte Schleimhaut. Danach fällt Ihnen das Atmen wieder leichter. Dies können Sie ohne Bedenken mehrmals am Tag wiederholen. Wenn Sie dem Dampfbad noch Kamille, Kochsalz oder ätherische Öle zufügen, ist die Wirkung noch stärker.
- Trinken Sie heiße Getränke. Am besten eignet sich ein frischer Ingwertee, eine heiße Zitrone oder Tees aus Lindenblüte, Holunderblüte und Kamille. Das kurbelt die Durchblutung der Schleimhäute an.
- Es gehört wohl zu einem der ältesten Hausmittel, aber bewahrheitet sich heute noch: Nehmen Sie eine frische, heiße Hühnersuppe zu sich.
- Essen Sie viel Obst und Gemüse.
- Machen Sie einen Spaziergang an der frischen Luft und lüften Sie zuhause regelmäßig die Räume.
- Zwiebelduft hat eine sekretlösende, entzündungshemmende und leicht antibiotische Wirkung. Legen Sie deshalb über Nacht eine geschnittene Zwiebel offen oder in ein Papiertaschentuch gewickelt neben Ihr Bett.
- Legen Sie nasse Handtücher auf die Heizung oder stellen Sie eine Schale Wasser (am besten mit ätherischen Ölen versetzt) auf den Heizkörper, um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten und keine trockene Luft einatmen zu müssen.
- Schalten Sie einen Gang zurück, gönnen Sie sich mehrere Ruhephasen und verzichten Sie auf Sport.
- Stellen Sie das Kopfteil Ihres Bettes höher oder schlafen Sie auf einem weiteren Kissen. Wenn Ihr Kopf höher liegt, erleichtert das das Atmen in den Nacht.
- Nehmen Sie Fußbäder und geben Sie dem Wasser beispielsweise Rosmarin, Lavendel oder Wacholder hinzu.
Welche Produkte können Linderung verschaffen?
Es gibt eine große Angebotspalette an apothekenpflichtigen und freiverkäuflichen Produkten gegen Schnupfen. Hier ein paar Beispiele:
- Nasentropfen und Nasensprays sind schnell, einfach und auch gut unterwegs anzuwenden. Sie helfen dabei, dass die Nasenschleimhaut abschwillt und lindern so rasch die Beschwerden. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie die Nasentropfen- oder -sprays nicht länger als eine Woche nehmen, da sonst eine Art Abhängigkeit und ein chronischer Schnupfen entstehen kann.
- Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung können Sie auch Nasensprays mit Kortison verwenden.
- Nasenspülungen (auch Nasenduschen genannt) befreien und reinigen die Nase mit Salzwasser und sorgen dafür, dass man wieder gut durchatmen kann. Dies kann man auch bei einem allergischen Schnupfen anwenden.
- Es gibt verschiedene Erkältungspräparate, die Schnupfen, Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen gleichzeitig behandeln.
- Zink-Präparate beschleunigen die Heilung einer Erkältung und des Schnupfens.
- Nehmen Sie ein Bad und geben Sie dem Wasser Zusätze speziell gegen Erkältungen hinzu. Verzichten Sie allerdings bei erhöhter Temperatur auf ein Bad und achten Sie auf Ihren Kreislauf.
- Reiben Sie Ihre Brust mit speziellen Salben ein. Diese enthalten meist ätherische Öle und erleichtern das Atmen.
- Durch die Wärme von Infrarotbestrahlungen oder Rotlichtlampen werden die Beschwerden gelindert.
Wie soll Schnupfen bei Babys behandelt werden?
Bereits Babys können einen Schnupfen bekommen. Bei ihnen kann nicht nur ein Infekt die Ursache sein, sondern auch das Zahnen. Oft leiden sie besonders stark unter einer verstopften Nase, da sie dadurch am Trinken und am Schlafen gehindert werden und noch nicht in der Lage sind, ihre Nase zu putzen.
Diese Maßnahmen können Ihrem Kind helfen:
- Besorgen Sie Nasentropfen mit Kochsalzlösung
- Gehen Sie mit ihm an die frische Luft
- Cremen Sie Nasenbalsam speziell für Babys auf die Nasenflügel (beispielsweise Engelwurz),
- Hängen Sie nachts ein feuchtes Handtuch auf oder stellen Sie eine Schale Wasser auf die Heizung
- Wenn möglich, lagern Sie den Oberkörper Ihres Kindes beim Schlafen höher (evtl. durch ein Kissen oder legen Sie mehrere Handtücher unter die Matratze)
- Ein Nasensauger kann von hartnäckigem Sekret befreien
- Träufeln Sie spezielle Inhalationslösungen auf die Kleidung oder aufs Bettlaken
- Legen Sie nachts neben seinem Bett eine aufgeschnittene Zwiebel in ein Papiertaschentuch
Bei einem einfachen Babyschnupfen sind somit Hausmittel, pflanzliche sowie homöopathische Mittel die am besten geeignetste Behandlung. Wenn Sie sich unsicher sind, klären Sie die Maßnahmen in Ihrer kinderärztlichen Praxis ab. Viele Medikamente gegen Schnupfen sind für Säuglinge nämlich ungeeignet.
Wann sollte ich zum Arzt mit Schnupfen?
Wenn eine Erkältung der Grund des Schnupfens ist, sind die Symptome in vielen Fällen nach einer Woche wieder vorbei. Dabei reicht es schon aus, wenn Sie die Rhinitis selbst behandeln. In folgenden Fällen ist es allerdings ratsam, Ihre hausärztliche Praxis aufzusuchen:
- Aus dem Schnupfen ist eine Nasennebenhöhlenentzündung entstanden und dauert bereits länger als eine Woche an. Eine Nasennebenhöhlenentzündung erkennen Sie an zusätzlichen Schmerzen im Kopf, im Gesicht, an den Zähnen und wenn das Nasensekret die Farbe grüngelb annimmt.
- Es handelt sich um keine harmlose Erkältung, sondern Sie haben grippeähnliche Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber.
- Der Schnupfen ist chronisch geworden.
- Der Schnupfen hat sich auch nach zwei Wochen nicht gebessert – trotz gezielter Maßnahmen.
- Wenn Sie Nasenpolypen oder eine verkrümmte Nasenscheidewand haben, muss eventuell operiert werden, damit Sie beschwerdefrei werden.
Veröffentlicht am: 18.12.2024
____________________________________________________________________________________________________________________________
Unsere Qualitätssicherung

"Die Beratung und Information unserer Kunden liegt uns besonders am Herzen: Mit dem Ratgeber erhalten Sie kompaktes Apotheker-Wissen zu vielen Gesundheitsthemen – recherchiert und geschrieben von unserem Experten-Team."
Als leitende Apothekerin steht Theresa Holler mit Ihrem großen Apotheker-Team hinter unseren Ratgebern. Hier erhalten Sie immer fundiertes Wissen zu vielen verschiedenen Gesundheitsthemen. Mit dem Ratgeber von Redcare APOTHEKE können Sie sich nicht nur schnell über verschiedene Themen informieren, Sie erhalten außerdem wichtige Apotheker-Tipps zu bewährten Arzneimitteln.